Parodontologie
Parodontitis ist eine chronische, bakterielle Infektionserkrankung.
Sie wird verursacht durch Bakterien aus dem Speichel, die sich auf den Zahn- und Wurzeloberflächen ansiedeln und dort komplexe Biofilme (=Zahnbeläge) ausbilden.
In der Folge versucht das Immunsystem des Körpers in einer entzündlichen Abwehrreaktion die Infektion einzudämmen. Hierbei kommt es zum schleichenden Verlust des Zahnhalteapparats (=Parodont), der sowohl aus Knochen als auch aus Weichgeweben (=Zahnfleisch u.a.) besteht.
Die Parodontitis ist im Erwachsenenalter heute die häufigste Ursache für Zahnverlust und läuft vom Patienten fast immer unbemerkt ab.
Wir diagnostizieren die Parodontitis mittels eines einfachen Screening-Tests (=PSI) und leiten, falls notwendig, eine systematische Parodontitis-Therapie ein.
Diese beginnt mit der Entfernung von Reizfaktoren oberhalb des Zahnfleisches im Rahmen einer Parodontitis-Vorbehandlung durch die zahnmedizinische Prophylaxe-Assistenz.
Im Anschluss werden durch den Zahnarzt unter lokaler Betäubung sämtliche harten und weichen Beläge im Bereich der Zahnfleischtaschen entfernt.
Da die Bakterien im Speichel gelöst sind, lassen sie sich nie 100%ig aus der Mundhöhle entfernen.
Sie beginnen im Anschluss wieder von neuem die Stellen, die durch die häusliche Mundhygiene nicht erreicht werden können, zu besiedeln. Nach ca. 3-4 Monaten ist der bakterielle Biofilm wieder derart organisiert, dass der Verlust des Zahnhalteapparats weiter voranschreitet.
Von essenzieller Bedeutung für den dauerhaften Erfolg und eine dauerhafte Stagnation der Krankheit ist daher eine regelmäßige Parodontitis-Nachsorge (=UPT), bei der die Biofilme auch an Stellen entfernt werden, die Sie mit Ihrer Zahnbürste nicht erreichen können.